Kaiserpfalz Goslar

Im frühen Mittelalter, um das Jahr 1000 herum, bestand Deutschland aus vielen kleinen Fürstentümern. Deren Fürsten wählten in freier Wahl ihren Kaiser.

 

Und dieser Kaiser hatte, auf Grund des fehlenden Stammlandes, natürlich keine Hauptstadt. Aus dem Grund zog der Kaiser immerfort mit seinem Hofstaat durch sein Reich und verweilte dann in den so genannten Kaiserpfalzen um dort zu residieren, Konferenzen abzuhalten und auch Recht zu sprechen.

 

Es gab damals cirka 50 Pfalzen in Deutschland und der Kaiser weilte in den einzelnen Orten mit einem Stamm von 500 bis 2000 Begleitern für manchmal nur drei Wochen, oft aber auch für drei Monate.

 

Da die Städte für die Bewirtung und Unterbringung des Trosses verantwortlich waren, konnte so ein Aufenthalt ein teurer Besuch werden.

 

Die Goslarer Kaiserpfalz wurde im Jahr 1050 unter Kaiser Heinrich III fertiggestellt. Zu der damaligen Zeit war Goslar eine reiche Stadt und genoss den Status als Kaiserstadt.

Einige Jahrhunderte später jedoch änderten sich die politischen Verhältnisse und die Kaiser wurden "Sesshaft" und reisten nicht mehr regelmässig durchs Land. Dadurch verloren die Pfalzen ihre Bedeutung.

Zusätzlich verlor Goslar durch weitere politische Veränderungen die Rechte am Erzhaltigen Rammelsberg und geriet in finanzielle Nöte. Der dreißigjährige Krieg und die danach folgenden Napolionischen Kriege sorgten dann endgültig für den Verfall der Kaiserpfalz. 

 

Um 1800 herum wurde die Kaiserpfalz dann für 1000 Taler an das Königreich Hannover verkauft, mit der Auflage, das das Königreich die Pfalz restaurieren muss.

Als dann der Zusammenschluss des Königreichs Hannover mit Preussen vollzogen wurde, waren auch die finanziellen Mittel vorhanden, und die Kaiserpfalz wurde von 1868 bis 1879 restauriert.

 

Für jeden, der sich für deutsche Geschichte interessiert, ist ein Besuch der Goslarer Kaiserpfalz eigentlich ein Muss.

Sie bietet wenig Räume, aber allein die Wandgemälde des Sommersaales sind allemal einen Besuch wert. Man sollte dabei unbedingt an einer Führung teilnehmen um die überaus wissenswerten Erläuterungen zu den Gemälden mit zu bekommen.

 

Leider ist das Fotografieren in der Pfalz untersagt. Das ist für ambitionierte Fotografen zwar immer ärgerlich, aber Angesichts der immensen Kosten die zur Erhaltung der Pfalz nötig sind, ist es nur allzu verständlich, das die Verantwortlichen eigene Postkarten, Leoprellos, Bücher, Kalender etc. verkaufen möchten.

 

Da meine Fotos allesamt gegen Mittag, der Zeit mit dem härtesten, für Fotografen ungünstigsten Licht, enstanden sind, habe ich mich entschlossen, die Bilder in Schwarz-Weiss zu präsentieren.

Damit sind die harten Schlagschatten und Kontraste einigermassen beherschbar. Die einzelnen Bilder sind, insbesondere was die Kontraste und die Tonungen angeht, unterschiedlich ausgearbeitet.