Brockentour 2006

Ilsenburg - Heinrich-Heine-Weg - Brocken - Ilsenburg

Schon seit vielen Jahren hatten mich meine engsten Freunde gedrängt, endlich einmal eine grössere Wandertour im Harz, gerne auf den Brocken, zu organisieren.

 

Der Harz mit seinen reizvollsten Zielen liegt etwa 100 Km von unserer Heimatstadt entfernt und bietet sich, selbst für uns, die wir inmitten schönster Natur und ausgedehnter Wälder wohnen, für ausgedehnte Wanderungen an. 

Die Gründe dafür sind schnell aufgezählt.

 

Die Ziele sind von unserer Heimatstadt aus in vertretbarer Zeit zu erreichen.

Im Harz gibt es Natur pur und auch noch Gegenden, die nicht völlig überlaufen sind.

Alle in unserer Männergruppe sind noch fit und suchen bei so einer Unternehmung nicht nur Spaß und Geselligkeit, sondern erwarten auch eine anspruchsvolle, sportliche Komponente innerhalb der Wanderung.

 

Dazu bieten sich natürlich gerade die Brockenbesteigungen von Norden her an.

 

So auch der Heinrich-Heine-Weg von Ilsenburg aus hinauf zum Brocken.

Er gilt nicht nur als schönster, sondern auch als konditionell sehr anspruchsvoller Aufstieg.

 

Deshalb war er allererste Wahl für unsere erste Brocken/Harztour.

 

 

Erwartungsfrohe Gesichter.....trotz der frühen Stunde.
Erwartungsfrohe Gesichter.....trotz der frühen Stunde.

Am 14.10.2006 starteten wir gegen 05:00 bei nassem und trüben Wetter von Eschershausen aus Richtung Ilsenburg/Harz.

 

Dort wollten wir uns gegen 07:00 mit Freunden aus Osnabrück, Wolfenbüttel und Afrika (ja, sie lesen richtig!) treffen.

 

Die Anreise verlief wie geplant und auch unsere weiter entfernten Freunde trafen innerhalb des geplanten Zeitfensters am zentralen Ausgangspunkt für Wanderungen von Ilsenburg aus, am Parkplatz Blochauer, ein.

 

Stretching vor dem Start.......
Stretching vor dem Start.......

Nach einer kurzen, herzlichen Begrüssung und ein paar Dehnungsübungen nach der knapp Zweistündigen Anreise, begannen wir gegen 07:15 bei nass-kühlem Wetter und noch völliger Dunkelheit unseren Aufstieg zum Brocken.

Der Dichter, der dem Weg seinen Namen gab.
Der Dichter, der dem Weg seinen Namen gab.

Auf dem Heinrich-Heine-Weg ging von nun an bergan.

Das Wetter war diesig, nass und ungemütlich. Aus diesem Grund sind auch nicht viele Bilder in dieser Phase der Wanderung entstanden.

Die Kamera wäre Pitschnass geworden.

 

Unser Weg führte uns über einen ursprünglichen Trampelpfad entlang der Ilse hinauf Richtung Brocken.

Die Ilse, ein richtig schöner Gebirgsbach mit dem Harztypischen, rostbraunen Wassern, erfreute unser Auge immer wieder mit grösseren und kleineren Wasserfällen.

 

Wir passierten den Heinrich-Heine-Gedenkstein und die Bremerhütte und folgten dann einem gut ausgebauten Forstweg.

 

Auf cirka halber Höhe zum Brocken erlebten wir dann die erste härtere Steigung, die uns vom Forstweg auf die Hermannsstrasse brachte.

Dort war auch die erste Verpflegungsstation des Zeitgleich stattfindenden Brockenmarathons aufgebaut.

 

Kurze Zeit später bogen wir dann auf Höhe der Hermannsklippe (747 ü. NN) auf den Kolonnenweg ein. Dieser Weg diente den zu DDR-Zeiten auf dem Brocken stationierten Truppen als Anfahrtsweg. Gittersteine und enorme Steigungen verlangen dem Wanderer von nun an einiges ab!

Der Wind kam nun direkt von vorn und auch die Temperatur ging in den Keller....die Wanderung wurde härter.

 

Die Steigung hat es in sich.....
Die Steigung hat es in sich.....

Auf Höhe des kleinen Brockens hatte die Bergwacht dann für die Marathonläufer nochmal eine Verpflegungsstation eingerichtet.

Wir nutzten die vorhandene Hütte für eine kurze Rast vor dem letzten Anstieg zum Gipfel.

Wir waren nass, verschwitzt, hungrig und durstig...aber genauso hatten wir es ja gewollt.

Das Wetter wurde und wurde nicht besser, aber wir mussten weiter.

Aus einer früheren Brockenbegehung wusste ich, das wir, wenn wir zu spät beim Brockenwirt ankommen würden, wir keinen Tisch mehr bekommen würden.

Als wir dann endlich den Brockengipfel erreichten, konnten wir keine 10 Meter weit sehen!

Das uns trotz dessen das ZDF, das über den Marathon berichtete, uns in seiner Berichterstattung im TV zeigen würde, das erfuhren wir erst wieder zuhause.

 

Nebel....nichts als Nebel.....
Nebel....nichts als Nebel.....

Wir tasteten uns mehr als das wir gingen zum Brockenwirt hinein und ergatterten einen schönen 12er Tisch.

Nachdem wir uns alle etwas Trockenes angezogen hatten, gönnten wir uns einige Runden Bier auf unsere erfolgreiche Besteigung des nach Aussage Goethes  "Deutschesten aller Berge".

 

Wir hatten den Berg über den Heinrich-Heine-Weg, der nach einschlägigen Tourenbeschreibungen 4 - 6 Stunden dauern sollte, in einer reinen Gehzeit von ca. 3 Stunden bestiegen.

 

Die Bilder zeigen, das mit jedem Bier die Anstrengung immer mehr verblasste.  

Christof hatte Geburtstag.....die erste Runde gehörte ihm.
Christof hatte Geburtstag.....die erste Runde gehörte ihm.

Als wir den Rückweg antraten, war das Wetter im Gipfelbereich keinen Deut besser geworden.

Nachdem wir uns orientiert hatten, gingen wir in Richtung Brockenbett/Schierke abwärts.

Bei Sichtweiten unter 10 Meter wird die Orientierung auch mit Karte zum Problem.....
Bei Sichtweiten unter 10 Meter wird die Orientierung auch mit Karte zum Problem.....

Am Brockenbett angekommen, steissen wir wieder auf Wegweiser und auch das Wetter wurde etwas besser.

 

Nun konnten wir zügig bergab Richtung Ilsenburg wandern.

Die verdeckte Ilse war von nun an unsere Begleiterin. Riesige Granitblöcke deckten den rauschenden Gebirgsbach zu.

Ruhige (kein Wunder bei dem Wetter), gut ausgebaute Wanderwege führen uns zurück ins Tal.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir dann wieder unseren Ausgangspunkt Ilsenburg und unser Hotel Stadt Stolberg.

 

Nach dem Beziehen unserer Zimmer und einer Dusche, trafen wir uns dann zum einem ausgezeichneten Essen und einigen Runden Bier, wobei wir diesen zwar Wettermässig eher schlechten, grundsätzlich aber tollen Tag Revue passieren liessen.

Am anderen Morgen nahmen wir noch ein gemeinsames Frühstück ein und fuhren dann direkt heim nach Eschershausen.

 

Alles in Allem war es eine gelungene Harztour.

Wir waren cirka 26 Kilometer gewandert, hatten dabei den Brocken überschritten und einen schönen Abend im Hotel verlebt. Trotz des Wetters hatten wir viel Spaß und waren uns in einem einig....dies sollte nicht unsere letzte Tour in den Harz gewesen sein!

 

Irgendwann würden wir den Brocken auch bei Sonnenschein erleben!!

 

Bei diesem Tourenbericht stammen einige Bilder nicht von mir.

Danke an die Urheber für die Überlassung.