Die große Braunlager Runde

Am 17.10.2009 starteten wir mit einer zehnköpfigen Männergruppe zu unserer diesjährigen Harztour.

 

Unser Ziel war Braunlage. Von dort aus wollten wir die in einschlägigen Wanderführern als "große Braunlager Runde" bezeichnete Tour ablaufen.

 

Ich hatte diese Tour einige Wochen zuvor erkundet und war mir sicher, das sie mit ihren Anlaufpunkten, wie z.B dem Wurmberg, der Achtermannshöhe und den Hahnenkleeklippen, zu einem weiteren Highlight in unseren Harzunternehmungen werden würde.

 

Leider sollte es ganz anders kommen!

 

Gegen 05:45 starteten wir in Eschershausen in Richtung Braunlage.

Gegen 07:30 wollten wir uns dort mit Freunden aus Hannover, Osnabrück und Wolfenbütel treffen.

Es regnete schon bei Abfahrt und auch die Temperaturen waren grenzwertig.

 

Kurz hinter Clausthal-Zellerfeld kam es dann schon dicke. Es war neblig und wir fuhren fortan auf einer geschlossenen Schneedecke. Und das am 17.10.!!

 

Dennoch trafen gegen 07:30 alle Teilnehmer innerhalb von drei Minuten am Treffpunkt "Hotel Tanne" in Braunlage ein.

Da Braunlage sehr viel tiefer liegt, hatten wir dort keinen Schnee, es regnete dafür wie aus Kübeln!

 

 

Da ich eine lange und anspruchsvolle Strecke von ca. 25 - 28 Kilometer und einigen Hundert Metern Höhenunterschied geplant hatte, warteten wir nicht auf besseres Wetter, sondern fuhren sofort zu unserem Hotel "Harzhotel Regina" und starteten von dort aus unverzüglich unsere Wanderung.

 

Der Weg führte uns entlang der  Warmen Bode bergauf in Richtung Wurmberg.

Das Wasser kam uns auf dem Weg teilweise 5 cm hoch entgegen, sodas man das Gefühl hatte, in einem Bachbett zu gehen.

 

Einen ersten Halt machten wir dann an der Rieche Hütte.

Dort ging der Regen dann auch in sehr nassen Schnee über.

Hatten wir bisher nur mit dem Regen zu tun (dank guter Ausrüstung erträglich), wurde nun das Bergan steigen mit rutschigem Schneematsch unter den Füßen äusserst unangenehm und Kraftraubend. 

Mit so einem Wetter hatten wir Mitte Oktober nicht gerechnet.
Mit so einem Wetter hatten wir Mitte Oktober nicht gerechnet.

Es war ja nicht unsere erste Harztour und auch im Bereich des Brockens hatten wir schon einmal schlechtes Wetter, aber dieses Wetter Mitte Oktober, topte alles!

 

Deutlich unter 900 m üNN und 10 - 15 cm Neuschnee!

Es gibt besseres Wetter zum Wandern!
Es gibt besseres Wetter zum Wandern!
Bei so einem Wetter verdienen sich "Schutzhütten" ihren Namen!
Bei so einem Wetter verdienen sich "Schutzhütten" ihren Namen!

Gegen 8:00 waren wir los gewandert. Entlang der Warmen Bode, an den unteren und oberen Bodefällen vorbei, stiegen wir über den Hauptweg zum Wurmberg hinauf.

 

Dort oben war die Sicht gleich null und es herrschte ein unangenehmer, eisiger Wind.

Unangenehm besonders deshalb, weil wir mittlerweile doch das eine oder andere nasse Kleidungsstück am Körper trugen.

Waren die Jacken dicht, so drang das an ihnen herunter laufende Wasser doch langsam in die Hosen ein.

 

Als wir am Wurmberg ankamen, sah es dort aus wie im tiefsten Winter.

Das hatte sich der Wirt der Wurmbergbaude bestimmt auch anders gedacht....
Das hatte sich der Wirt der Wurmbergbaude bestimmt auch anders gedacht....

Als wir gegen 10:15 dort oben ankamen, war der Wirt gerade mit der Seilbahn eingetroffen. Seinen Versuch, mit dem Auto herauf zu fahren, musste er abbrechen!

 

Er heizte den Ofen an und wir gönnten uns ein Bierchen während der eine oder andere seine Sachen trocknete.

 

Schon dort in der warmen Stube fragten wir uns, ob wir die Wanderung wie geplant würden durchführen können.

Erwähnenswert ist sicherlich auch noch folgendes. Als wir die Wurmbergbaude betraten, lief dort im Radio 89.0.

Für so alte Rocker wie wir das nunmal musikalisch sind, kein schlechter Sender.

Als dann jedoch die ca. 17 - 18 Jahre alte Bedienung den Schankraum betrat, fragte sie nicht sofort nach unseren Getränkewünschen, sondern....sie legte erst eine CD von Hansi Hinterseer ein....*grusel*

 

Verdammt.....wir müssen ganz schön alt ausgesehen haben ;-)

Nach einer ausgiebigen Pause auf dem Wurmberg stiegen wir dann gegen Mittag über die Sprungschanze wieder abwärts in Richtung Dreieckiger Pfahl.

 

Es lag immer noch überall Schnee, aber je tiefer wir kamen, desto mehr gingen die Niederschläge in Regen über.

 

Aus diesem Grund nahm ich meine Kamera dann auch kaum noch aus dem Rucksack.

Am Dreieckigen Pfahl angekommen, machten wir noch eine kleine Rast und wanderten dann von dort aus nach Oderbrück.

 

Im dortigen Gasthaus trafen wir uns dann mit einem weiteren Freund, der die Wanderung auf Grund einer Verletzung nicht mitlaufen konnte.

Rast an der Schutzhütte "Dreieckiger Pfahl". Es regnet Hunde und Katzen.
Rast an der Schutzhütte "Dreieckiger Pfahl". Es regnet Hunde und Katzen.

Im Gasthaus Oderbrück beschlossen wir dann, die Wanderung abzukürzen.

Wenn man bei jedem Schritt, den man vorwärts geht, trotz gutem Schuhwerk, 30cm rückwärts rutscht, dann werden aus 25 Kilometern ganz schnell "gefühlte" 50!

 

Deshalb gingen wir, auf Grund der geschlossenen Schneedecke konnten wir den Trampelpfad nicht sehen, nahezu Querfeldein entlang Achtermannshöhe bis nach Königskrug.

 

Von dort aus dann allerdings nicht mehr über die Hahnekleeklippen, sondern direkt nach Braunlage.

 

Es regnete immer noch ununterbrochen als wir, trotz Abkürzung der Wanderung, gegen 16:45 in unserem Hotel ankamen. 

Im Hotel verbrachten wir noch einen schönen Abend und fuhren am anderen morgen dann direkt zurück nach Eschershausen.

 

Das Wetter war immer noch nicht besser, sodas weitere Unternehmungen im Harz keinen Sinn machten.

 

Erst zuhause klarte es dann auf.

 

Das Fazit dieser Tour.....schade, schade, schade!

 

Von der Wegstrecke und den einzelnen Punkten der Wanderung (die Bodefälle, Wurmberg, Achtermannshöhe, Hahnenkleeklippen etc.) her, dürfte es sich bei der "grossen Braunlager Runde" um eine der attraktivsten Wanderungen handeln, die man im Westharz gehen kann.

Leider hat uns das extreme Wetter diese Tour mächtig verhagelt.

Wir sind allesamt schlechtes Wetter gewohnt und ganz bestimmt nicht zimperlich, aber bei solchen Verhältnissen macht es einfach keinen Spaß.

 

Aber der Harz ist nicht weit weg...wir werden dort wieder bessere Zeiten erleben!

 

In diesem Tourenbericht sind einige Bilder nicht von mir....danke für die Überlassung!